Säuglingsernährung

 

Die beste Ernährung in den ersten 6 Monaten ist Muttermilch. Sie enthält alle wichtigen Nährstoffe in der benötigten Menge, die der Säugling braucht. Allerdings werden Tabletten mit Vitamin D und Fluor, verschrieben durch den Kinderarzt, zusätzlich zur Prophylaxe gegen Rachitis gegeben. Am besten legt man dem Säugling die Tablette vor dem Stillen in die Wange, oder man löst die Tablette mit Wasser oder in Muttermilch auf einem kleinen Löffel auf und gibt sie auf diese Weise dem Säugling. So kann er sich schon ganz langsam an neue Sachen bei der Nahrungsaufnahme gewöhnen. Lassen Sie das Baby an der Brust nuckeln und trinken, wann immer es danach verlangt. Der natürliche Sättigungsmechanismus funktioniert bei Säuglingen gut.

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist bei Säuglingen sehr wichtig, ab dem 3/4. Monat kann man ungesüßten verdünnten Tee geben. Es eignet sich der Stilltee der Mutter, denn der Geschmack ist auch dem Säugling via Milch schon bekannt. Beim Verdünnen des Tees muss man darauf achten, dass stilles Mineralwasser verwendet wird, welches für die Säuglingsernährung geeignet ist.

In Nuckelflaschen gehören keine Säfte oder gezuckerte Tees, da dadurch schwere Zahnbildungsstörungen auftreten können, die erst viel später sichtbar werden.

 

Ab dem 6. Monat wird Bei- / Breikost zugefüttert. Begonnen wird mit pürierten Karotten. Geben sie von Tag zu Tag abwechselnd einen Klecks Butter oder etwas pflanzliches Öl dazu, damit die fettlöslichen Vitamine und verschiedene Fettsäuren aufgenommen werden können und dem kleinen Körper zur Verfügung stehen. Die ersten Wochen essen manche Säuglinge wenig von der für sie ungewohnten Nahrung. Kleine Mengen kann man gut in kleinen Marmeladengläschen vorbereiten und kühl stellen. Man kann die Butter obenauf geben und dann in einem Wasserbad, was auch ein Handwaschbecken sein kann, erwärmen.

Beim Aufwärmen der Kost in der Mikrowelle muss man genau kontrollieren, ob der Brei gleichmäßig durchgewärmt ist, denn es kann passieren, dass Teile des Breis zu heiß sind und dies beim ersten Temperaturtest nicht bemerkt wird.

Als zweites Gemüse werden pürierte Kartoffeln gegeben, nach und nach können weitere, nicht blähende Gemüse ausprobiert werden, ob der Geschmack des Säuglings getroffen wird. Im zweiten Schritt können die Gemüsesorten gemischt werden. Weitere Gemüse wie Kürbis, Zucchini und später Fenchel und Brokkoli können ausprobiert werden. Ab dem 6. Monat muss auch etwas Fleisch gegeben werden, da der Eisenspeicher des Babys aufgebraucht ist. Am besten eignet sich Rindfleisch, wobei nur ganz kleine Stückchen gegeben werden, ca. 10 g insgesamt.

 

Die Qualität von Babykost ist gesetzlich vorgeschrieben. Trotzdem sollte man beim Kauf genau auf die Zutatenliste schauen und einzelne Anbieter von Gläschenkost vergleichen. Bei Obstgläschen ist oftmals Vitamin C (Ascorbinsäure) zugesetzt. Die Säure kann bei Babys einen wunden, roten Po verursachen.

TIPP: suchen Sie Anbieter, die ohne diesen Zusatz herstellen.

Gekaufte Gläschen dürfen nicht nachgewürzt (Gewürze, Salz) werden, auch wenn der Geschmack des Fütternden nicht getroffen wird. Babys schmecken intensiver als Erwachsene. Auch hier gilt: hat das Baby genug gegessen, sollte man auf das Signal achten (Kopf dreht sich zur Seite) und sich danach richten.

 

Brei

Bis zum ersten Lebensjahr sollen Babys keine Kuhvollmich erhalten, da die Eiweiße (Proteine) zu groß für die sich noch zu entwickelnden Nieren sind. Beim Zufüttern mit Brei wird der Brei zuerst mit Wasser, nach einigen Wochen das Wasser mit der Milch im Verhältnis 1:1 verdünnt.

Man gibt Getreidebreie und bereitet diese nach Anweisung auf der Verpackung zu. Geben Sie niemals Zucker extra hinzu, auch wenn Ihnen der Brei zu fad vorkommt und das Baby nicht essen will. Süße Speisen werden früh genug auf dem Speiseplan des Kindes stehen. Bedenken Sie, dass es Kinder gibt, die keinen Brei mögen. Erzwingen Sie nichts, bieten Sie dem Baby z.B. Toastbrot mit Butter an, auch diese Kinder werden größer.

 

Zahnprophylaxe

Ab dem ersten Lebensjahr verschreibt der Kinderarzt Tabletten, die nur noch Fluor enthalten. Diese Tabletten werden vorbeugend gegen Karies eingenommen. Eine zu hohe Fluoraufnahme kann jedoch zur Schmelzfluorose führen, die sich bei den zweiten Zähnen als weiße Flecken bemerkbar macht. Aus diesem Grund sollte auch der Zahnarzt konsultiert werden, um über die Höhe einer Fluoridgabe und deren Dauer zu diskutieren. In Betracht ziehen muss man weiterhin, dass auch Nahrungsmittel und Getränke (z.B. Tee) zur Fluoridaufnahme beitragen. Es ist gut möglich, dass die oben genannten Fachärzte unterschiedlicher Ansicht über die Gabe der Tabletten sind. Ein Ausweg aus dem Dilemma könnte sein, dem Säugling nur jeden 2. Tag oder 3 Tabletten pro Woche zu geben bis ungefähr zum 30. Monat. Danach raten zumindest Zahnärzte nach neueren Erkenntnissen von einer Einnahme ab, da mittlerweile das erste Gebiss fast vollständig ist und regelmäßig Zähne geputzt werden. Zu diesem Zeitpunkt kann auch die erste Zahnpasta mit Fluorid für Kinder gekauft und zum Putzen gegeben werden.